Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2023:
Frauenzimmern ist ein Dorf im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg, das seit 1971 zu Güglingen gehört.
Geschichte:
In der Römerzeit befand sich auf der Gemarkung von Frauenzimmern in der Flur Steinäcker eine Villa rustica, die 1830/40 erstmals ergraben und 1991/92 umfassend dokumentiert wurde. Bei den Grabungen traten auch Siedlungsfunde aus der Zeit der Bandkeramiker und aus der La-Tene-Zeit zu Tage.
Frauenzimmern ist ein Dorf im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg, das seit 1971 zu Güglingen gehört.
Geschichte:
In der Römerzeit befand sich auf der Gemarkung von Frauenzimmern in der Flur Steinäcker eine Villa rustica, die 1830/40 erstmals ergraben und 1991/92 umfassend dokumentiert wurde. Bei den Grabungen traten auch Siedlungsfunde aus der Zeit der Bandkeramiker und aus der La-Tene-Zeit zu Tage.
Die früheste Erwähnung Frauenzimmerns ist nicht unzweifelhaft zu bestimmen. Im Lorscher Codex sind mehrere Schenkungen in Cimbren oder Zimmern festgehalten: Am 19. Dezember 794 schenkten die Brüder Dragebodo und Liutfried ihren Besitz in Cimbren an das Kloster Lorsch. Im Jahr 805 schenkten Wolfmunt und seine Frau Waldrat dem Kloster unter anderem eine Knechtshube in Zimmern. 825 schenkte ein Snelfolc dem Kloster unter anderem eine Hofreite und 30 Morgen Land in Zimmern. Die beiden Schenkungen von 794 und 805 bezeichnen einen mit Meimsheim verbundenen Ort im Zabergäu, die Schenkung von 825 spricht von einem Ort im Gartachgau. Aufgrund der wechselnden Gau-Bezeichnung und der Verbindung zu Meimsheim kann nicht eindeutig unterschieden werden, ob es sich bei dem genannten Ort um Frauenzimmern oder das in der Nähe liegende Dürrenzimmern handelt. Eine weitere Schenkungsurkunde aus der Zeit um 823 nennt unter anderem drei Huben in Zimbra im Zabergäu, die ein Adalbold dem Stift Neuhausen bei Worms vermacht hat. Aufgrund der durch weitere Urkunden belegten engen Bindung von Zimmern an das Kloster Lorsch sowie der in Zimmern und in Neuhausen praktizierten Cyriaksverehrung wird geschlossen, dass sich alle vier vorgenannten Urkunden trotz einiger Unsicherheiten auf Frauenzimmern beziehen. Auch die weiteren Urkunden bis zum hohen Mittelalter lassen sich nicht mit letzter Sicherheit einem der beiden Orte, Frauenzimmern oder Dürrenzimmern, zuschreiben.
Um das Jahr 800 bestand in Frauenzimmern gemäß architektonischer Befunde bereits eine steinerne Kirche, der Vorgängerbau der heutigen Martinskirche. Außerdem gab es im Mittelalter noch eine Kapelle bei der Kirche, die sich gemäß einer Urkunde von 1182 damals bereits fünf Generationen (also seit etwa 1050) im Besitz der Herren von Magenheim befunden haben soll. Diese dem heiligen Cyriakus geweihte Kapelle bildete die Keimzelle für ein möglicherweise bereits im 12. Jahrhundert bestehendes Kanonikerstift und für das um die Mitte des 13. Jahrhunderts durch die Ansiedlungen von Nonnen des Böckinger Klosters Mariental gegründete Zisterzienserinnenkloster, das bis 1442 am Ort bestand, wovon der Ort um 1360 auch seinen heutigen Namen Frauenzimmern erhielt.
Der Ort gehörte im 13. Jahrhundert den Herren von Magenheim und kam im 14. Jahrhundert an Württemberg. Besitz am Ort hatten zeitweise außerdem das Kloster Backnang, das Kloster Bebenhausen und der Deutsche Orden. Frauenzimmern zählte zum württembergischen Amt Güglingen, das im Ehevertrag von Eberhard dem Milden mit Antonia Visconti aus dem Jahr 1380 erstmals urkundlich beschrieben wurde.
Nachdem das Kloster in Frauenzimmern vom Konvent in Odenheim 1442 die Propstei Kirbach erworben hatte, zogen die Zisterzienserinnen ins Kirbachtal. Das klösterliche Hofgut gelangte daraufhin ebenfalls an Württemberg. Das Hofgut wurde von einem Meier verwaltet. Besondere Bedeutung für die Gestaltung des Ortes hatte der Hofmeier Jörg Enzberger, der unter anderem sowohl das so genannte Erkerhaus als auch den Enzberger Hof erbauen ließ und dessen Epitaph sich bis heute in Frauenzimmern erhalten hat.
Im Dreißigjährigen Krieg hatte der Ort – wie das gesamte Zabergäu – sehr zu leiden. Die Kirchenbücher weisen für die letzten Kriegsjahre und auch für die Jahre unmittelbar nach dem Westfälischen Frieden von 1648 kaum oder keine Geburten, Eheschließungen oder Sterbefälle aus, so dass Frauenzimmern eventuell zeitweilig vollkommen entvölkert war, weil sich die Bevölkerung vor allem nach Güglingen geflüchtet hatte. Auch die Einwirkungen des Pfälzischen Erbfolgekriegs ab 1689 führten dazu, dass der Ort weiter verwüstet wurde. 1697 wurden noch 16 Haushaltsvorstände (d. h. etwa 80 Einwohner) gezählt.
Im 18. Jahrhundert erlebte der Ort eine gewisse Blüte. Den in zwei aufeinander folgenden Generationen amtierenden Bürgermeistern Herdegen ist der Wiederaufbau des Ortes geschuldet. 1769 wurde die Kirche umfassend erneuert. Die ehemaligen Klostergüter wurden um 1770 an einheimische und neu angesiedelte Bauern verkauft. Zu jener Zeit wurden im Ort wieder 334 Einwohner gezählt. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts verdoppelte sich diese Zahl nahezu: Im Jahr 1843 wurden 632 Einwohner gezählt.
Nach Auflösung des Oberamts Güglingen kam Frauenzimmern 1808 im Zuge der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im Königreich Württemberg zum Oberamt Brackenheim. Die Armut in der ländlichen Gemeinde führte während der Industrialisierung zu einer starken Ab- und Auswanderung aus dem Ort. Auch der 1896 erfolgte Anschluss an die Zabergäubahn konnte diese Entwicklung nicht aufhalten: Industrieansiedlung blieb aus, die Bevölkerung wanderte weiter ab. 1905 hatte Frauenzimmern nur noch 477 Einwohner, bis in die 1920er Jahre sank die Einwohnerzahl auf unter 400.
Bei der Auflösung des Oberamts Brackenheim kam Frauenzimmern 1938 zum Landkreis Heilbronn. 1933 wurden 384 Einwohner gezählt, 1939 waren es 401. In den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs war Frauenzimmern am 31. März 1945 Ziel von Tieffliegerangriffen, in den ersten Apriltagen wurde der Ort beim Vorrücken der Front auch durch französische Artillerie beschossen. Auf dem Rückzug befindliche deutsche Truppen sprengten am 6. April 1945 noch die Zaberbrücke, bevor der Ort durch französische Truppen besetzt wurde. Ende 1945 hatte Frauenzimmern 460 Einwohner. Der Anstieg der Einwohnerzahl zum Ende des Zweiten Weltkriegs erklärt sich durch die Aufnahme von Vertriebenen und Flüchtlingen. Insgesamt wurden bis 1950 knapp 100 Vertriebene und Flüchtlinge aufgenommen. 1955 hatte der Ort 499 Einwohner.
Ab den 1960er Jahren fand ein bedeutender Strukturwechsel am Ort statt. Die Neubaugebiete Hinter der Kirche und Im Gässle wurden ausgewiesen, die rückläufige Landwirtschaft wurde durch den Feldwegebau nochmals gefördert, gleichzeitig wurde ein Gewerbegebiet Im Kappelrain ausgewiesen, das 1970 nach Gründung des Zweckverbands Wirtschaftsförderung Zabergäu um ein gemeinsames Industriegebiet auf den Markungen von Frauenzimmern und Cleebronn erweitert wurde.
Zum 1. Juli 1971 wurde der Ort nach Güglingen eingemeindet. Daraufhin fand die rund zehn Jahre dauernde Flurbereinigung von rund 315 Hektar landwirtschaftlicher Nutzflächen um Frauenzimmern statt.
Ort : Geographische Breite: 49.0698338, Geographische Länge: 9.0274032
Geburt
Treffer 1 bis 14 von 14
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
---|---|---|---|---|
1 | Häcker, Christoph Heinrich | 8 Jul 1808 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I269986 |
2 | Pflugfelder, Christian Friedrich | 30 Jan 1814 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202928 |
3 | Pflugfelder, Eva Friederika | 16 Apr 1812 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202926 |
4 | Pflugfelder, Georg Friedrich | 2 Jun 1777 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202919 |
5 | Pflugfelder, Jakob Friedrich | 16 Nov 1803 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I129695 |
6 | Pflugfelder, Johann Friedrich | 18 Dez 1806 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202923 |
7 | Pflugfelder, Karl Ludwig | 13 Aug 1808 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202924 |
8 | Pflugfelder, Karl Wilhelm | 19 Sep 1818 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I269984 |
9 | Pflugfelder, Luisa Karolina | 17 Nov 1840 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I269983 |
10 | Pflugfelder, Maria Louisa | 13 Aug 1815 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202929 |
11 | Pflugfelder, Rosina Carolina | 4 Sep 1805 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202921 |
12 | Pflugfelder, Sophia Elisabetha | 8 Sep 1810 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202925 |
13 | Pflugfelder, Wilhelmina | 17 Jun 1817 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202930 |
14 | Pflugfelder, Wilhelmina | 20 Jul 1821 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202931 |
Taufe
Treffer 1 bis 14 von 14
Nachname, Taufnamen | Taufe | Personen-Kennung | ||
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1 | Häcker, Christoph Heinrich | 10 Jul 1808 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I269986 |
2 | Pflugfelder, Christian Friedrich | 4 Feb 1814 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202928 |
3 | Pflugfelder, Eva Friederika | 22 Apr 1812 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202926 |
4 | Pflugfelder, Georg Friedrich | 2 Jun 1777 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202919 |
5 | Pflugfelder, Jakob Friedrich | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I129695 | |
6 | Pflugfelder, Johann Friedrich | 21 Dez 1806 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202923 |
7 | Pflugfelder, Karl Ludwig | 21 Aug 1808 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202924 |
8 | Pflugfelder, Karl Wilhelm | 27 Sep 1818 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I269984 |
9 | Pflugfelder, Luisa Karolina | 21 Nov 1840 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I269983 |
10 | Pflugfelder, Maria Louisa | 13 Aug 1815 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202929 |
11 | Pflugfelder, Rosina Carolina | 6 Sep 1805 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202921 |
12 | Pflugfelder, Sophia Elisabetha | 12 Sep 1810 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202925 |
13 | Pflugfelder, Wilhelmina | 21 Jun 1817 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202930 |
14 | Pflugfelder, Wilhelmina | 25 Jul 1821 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202931 |
Tod
Treffer 1 bis 7 von 7
Nachname, Taufnamen | Tod | Personen-Kennung | ||
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1 | Häcker, Christoph Heinrich | 30 Okt 1891 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I269986 |
2 | Mueller, Beata Dorothea | 21 Dez 1850 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202920 |
3 | Pflugfelder, Eva Barbara | Sep 1813 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I230699 |
4 | Pflugfelder, Georg Friedrich | 24 Apr 1831 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202919 |
5 | Pflugfelder, Karl Wilhelm | 22 Dez 1840 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I269984 |
6 | Pflugfelder, Sophia Elisabetha | 5 Apr 1851 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202925 |
7 | Pflugfelder, Wilhelmina | 21 Jun 1817 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202930 |
Beerdigung
Treffer 1 bis 6 von 6
Nachname, Taufnamen | Beerdigung | Personen-Kennung | ||
---|---|---|---|---|
1 | Häcker, Christoph Heinrich | 2 Nov 1891 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I269986 |
2 | Mueller, Beata Dorothea | 24 Dez 1850 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202920 |
3 | Pflugfelder, Eva Barbara | 24 Sep 1813 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I230699 |
4 | Pflugfelder, Georg Friedrich | 27 Apr 1831 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202919 |
5 | Pflugfelder, Karl Wilhelm | 25 Dez 1840 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I269984 |
6 | Pflugfelder, Sophia Elisabetha | 7 Apr 1851 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I202925 |
Eheschließung
Treffer 1 bis 3 von 3
Familie | Eheschließung | Familien-Kennung | ||
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1 | Berger / Pflugfelder | 11 Jun 1837 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | F67994 |
2 | Häcker / Pflugfelder | 3 Mrz 1835 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | F98276 |
3 | Pflugfelder / Mueller | 22 Feb 1803 | Frauenzimmern, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | F67992 |